BUNK, Holger: o.T. (1980)
Holger Bunk (* 5. Dezember 1954 in Essen) ist ein deutscher Maler.
Von 1974 bis 1982 studierte er an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf (bei Peter Kleemann und Alfonso Hüppi), 1978 wurde er Meisterschüler bei Alfonso Hüppi in Düsseldorf. Seit 1992 ist er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgartund war 1997–2007 Kommissionsmitglied „Kunst am Bau“ der Oberfinanzdirektion Stuttgart.
Im Umfeld einer eher an abstrakten Tendenzen ausgerichteten Ausbildung an der Kunstakademie in Düsseldorf und des seinerzeit von Konzeptkunst dominierten Ausstellungsbetriebes entscheidet sich Bunk bereits in der zweiten Hälfte der 70er Jahre bewusst für eine figurative Malerei. Zwar zeitgleich zur Positionen der im Rheinland und Berlin aufkommenden Gruppierungen der „Neuen Wilden“, aber doch unabhängig und eher als Einzelfigur entwickelt Bunk seine Bilder stärker in Reaktion auf (kunst-)historische Vorbilder oder in Begeisterung für Englische und Amerikanische Pop Art. Der Diskreditierung des Realismus und dem Missbrauch figurativer Malerei durch die zwei unterschiedlichen totalitäre Systeme des 20. Jahrhunderts in Deutschland versucht er, eine individuelle, eher kritische und ironisch – melancholische Position entgegenzusetzen. Basis seiner „Bilderfindungen“ (Dr. Friedrich Meschede) bleibt die sehr persönlich gefärbte Beobachtung des Realen – ironisch auch als „proletarischer Manierismus“ oder als „Malerei des westlichsten DDR-Malers“ bezeichnet (Kasper König).
Neben großformatiger Malerei (Öl –, Acrylfarbe), die gelegentlich im Raum inszeniert wird, entwickelt Bunk seine Thematik auch in einer Vielzahl von Zeichnungen, Aquarellen und Pastellbildern.
Erste internationale Erfolge hatte Holger Bunk mit seiner gelegentlich auch umstrittenen Position bei den zwei durch den legendären Basler Galeristen Felix Handschin 1979 und 1982 veranstalteten Ausstellungen „Hammerausstellung“ und „Hammer II“ in der junge künstlerische Positionen wie die Bunks neben etablierten Künstlern wie Jean Tinguely, Bernhard Luginbühl, Ben Vautier, Alfonso Hüppi, Michael Buthe, Jürgen Klauke u. a. gezeigt wurden. Weitere Bekanntheit brachten die Ausstellungen „von hier aus“, in Düsseldorf 1984 veranstaltet von Kasper König, Rafael Jablonka und Maja Oeri und die XIIIeme Biennale de Paris 1985.
Seit 1988 arbeitet Bunk auch in seinem Atelier in Amsterdam, 1992 erfolgt der Ruf auf eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Zwischen 1992 und 1993 entstehen Bilder in Kooperation mit dem befreundeten Maler Peter Mell. Mitte bis Ende der 1990er Jahre kommt es in Bunks Werk wieder zu einer bewussteren Auseinandersetzung mit der Welt neuer Medien in Form von Collagen und Bilderserien. Seit ca. 2004/05 entstehen Malereien sich überlagernder Bildebenen, Wandbilder und Großformate.